RAUCHSCHUTZ

Notwendige Investitionen

Am 11. April 1996 ereignete sich eine der schwersten Brandkatastrophen der jüngeren deutschen Geschichte: der Brand des Düsseldorfer Flughafens, bei dem 17 Menschen ums Leben kamen und weitere 88 teils schwer verletzt wurden. Auslöser für diesen Großbrand waren Schweißarbeiten im Flughafen, die ohne die vorgeschriebene Brandwache durchgeführt wurden. Die Schweißarbeiten verursachten einen Funkenflug, der eine verhängnisvolle Kettenreaktion in Gang setzte: Die Funken führten zu einem Schwelbrand in der Zwischendecke, deren Stabilität und Luftabschluss unter der starken Hitzeentwicklung versagte, was zu einem Flashover führte.

Hauptgrund für den katastrophalen Ausgang dieses Brandes war aber noch nicht einmal das Feuer an sich, sondern vor allem eins: die extreme Rauchentwicklung. Sogar außerhalb des Flughafens ließen die Rauchschwaden den Straßenverkehr zusammenbrechen. Im Flughafen selbst fielen die meisten der Toten und Verletzten dem Rauch zum Opfer. Besonders zwei Orte wurden in dem Inferno zu tödlichen Fallen: Alleine in der Air France Lounge erstickten gleich mehrere Menschen, weil sie den völlig verrauchten Raum nicht mehr verlassen konnten – eine Rauchschutztür fehlte. Außerdem blieben die Aufzüge viel zu lange in Betrieb und transportierten die Flüchtenden ausgerechnet direkt zum Brandort. Sobald sich die Türen öffneten, füllte der Rauch den Innenraum der Aufzüge, der dichte Qualm blockierte die Lichtschranke, sodass es kein Vor und kein Zurück mehr gab.

Beim Wiederaufbau des Flughafens wurden die Konsequenzen gezogen: Alleine in den Brandschutz investierten Betreiber und Verantwortliche mehr als 100 Millionen Euro. Seit der Wiedereröffnung 2001 sorgen unzählige Rauchmelder und Sprinkleranlagen sowie Entrauchungsanlagen für die notwendige Sicherheit. Aber die Folgen reichen weit über die unmittelbaren Sanierungsmaßnahmen hinaus. Die Brandschutzvorschriften wurden in Deutschland grundsätzlich verschärft, damit sie nun auch die Gefahr durch Rauch gebührend berücksichtigen.

Hinweis:
Technische, rechtliche oder inhaltliche Änderungen vorbehalten. Novoferm übernimmt keine Verantwortung für eventuelle Druckfehler, Irrtümer und Unvollständigkeiten. Novoferm geht hierbei keinerlei Verpflichtungen ein. Die inhaltlichen Angaben, Texte, Zeichnungen, Bilder und sonstigen Darstellungen dienen nur der Information und unterliegen nicht dem Änderungsdienst.